Der Schöpfer der Kunstaktion „Stolpersteine“, Gunter Demnig verlegte in Schönwalde-Siedlung persönlich den Stolperstein vor dem ehemaligen Wohnhaus Großer Ring 89 der jungen Mutter Dagny Herzberg.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde Dagny Herzberg 1940 von den Nazis verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Im Mai 1942 wurde sie in die Tötungsanstalt Bernburg (Saale) überführt und dort noch am Tag ihrer Ankunft ermordet. Ihre kleinen Söhne, drei und zehn Jahre alt, wurden getrennt und in zwei verschiedenen Familien untergebracht. Beide überlebten die NS-Verfolgungsmaßnahmen, weil sie durch diese mutigen Familien unter Lebensgefahr aller Beteiligten versteckt wurden. Nach Kriegsende wanderte Curt in die USA aus, kehrte aber zum Studium nach Berlin zurück und blieb dort auch. Heinz kam nach Großbritannien zu dort lebenden Verwandten.
Die Nachfahren von Dagny Herzberg initiierten den Stolperstein zur Erinnerung an sie. Ihr Sohn Curt Gert Hartley, inzwischen 92 Jahre alt, kam persönlich mit Familie.
Im Anschluss fand im Schönwalder Gemeindesaal eine Veranstaltung zum Thema Stolpersteine statt. Hier gab es neben Vorträgen und Musik auch Raum für persönliche Begegnungen mit einem kleinen Imbiss.