Evangelische Kirche Grünefeld

Evangelische Kirche Grünefeld

(nach Aufzeichnungen vom Bauern Erich Rönnefahrt)


Die Kirche ist ein Backsteinbau im Barockstil aus dem 18. Jahrhundert.

Im unteren Teil wurden am Bau zum Teil Feldsteine verwendet. Der Barocke Turm wurde im Jahre 1911 neu errichtet. Er steht über dem südlichen Kreuzarm.

Die Kirche trägt an der Türklinke die Prägung 1734 und es ist zu vermuten, dass sie in diesem Jahr eingeweiht wurde. Über einen Vorgängerbau ist nichts bekannt, es muss ihn aber gegeben haben, denn bei Ersterwähnung des Ortes Grünefeld 1379 wurde „Her Curtt, Perrer tu Grunenvelde" (Herr Curtt, Pfarrer zu Grünefeld) genannt (nach: Codex diplomaticus brandeburgensis, ed. Dr. Adolf Friedrich Riedel, Berlin 1874, vol. VII, S. 339).

Evangelische Pastoren sind seit ca. 1543 nachgewiesen, nachdem 1539 unter dem Kurfürst Joachim II. die Reformation in der Mark Brandenburg eingeführt wurde.

Das "Historische Ortslexikon" v. Lieselotte Enders weist aus, dass die Kirche in den Jahren 1450, 1480 und 1684 zwei Pfarrhäuser und einen Kirchenhof besaß.

Bis 1900 war die Grünefelder Kirche als Mutterkirche mit der Tochterkirche Börnicke eingetragen. Ab 1925 war auch die Kienberger Kirche eine Tochterkirche von Grünefeld. Bis 1925 war Gut Teufelshof eingekircht.

Die Superintendentur Nauen war für die Kirche Grünefeld die übergeordnete Stelle. Das Patronat (Schutz -, Schirmherrschaft) unterlag um 1630 je zur Hälfte dem von Redern zu Schwante und von Bredow zu Kremmen.

Im 19. Jahrhundert waren im wesentlichen die Güter Schwante und Groß Ziethen verantwortlich, aber auch geringfügig die Güter Flatow und Staffelde, sowie das Amt Oranienburg wurde im Jahre 1946 grundsätzlich aufgehoben.

Der Grundriss des gleichschenkligen Kreuzes ermöglicht es der Gemeinde, auf drei Seiten um den geosteten Altar zu sitzen.

Über dem Wandaltar befindet sich die Orgelempore mit der im 19. Jahrhundert erbauten Gesell-Orgel. Mit der Orgelempore ist die Kanzel verbunden.

Gegenüber der Orgelempore befindet sich noch eine kleine Empore für die Gemeinde.


Kirchenorgel

Diese wunderschöne Orgel, wurde in jahrelanger Arbeit liebevoll von der Potsdamer Orgelbaufirma Schuke restauriert. Dies gelang nur, weil die Bürger von Grünefeld überzeugt waren, dass dieses schöne Instrument eines Tages wieder zu seinem vollen Glanz erstrahlen würde.

Ganz besonders, möchte sich die Gemeinde Grünefeld bei allen großzügigen Spendern, die in den letzten 15 Jahren fest an das Gelingen der Orgelrestaurierung glaubten, bedanken. Ein großes Lob auch an die Familie Bernhard Sonnemann und nicht zu vergessen dem Initiator dieses Projektes Herrn Jörg Baruth (ehemaliger Pfarrer in Grünefeld).

Unsere Orgel in Grünefeld wurde von Carl Ludwig Gesell 1850 gebaut und in Etappen zwischen 1995 und 2005 von Firma Schuke in Potsdam/Werder aufwendig restauriert.

Gesell lebte von 1809 bis 1867 und arbeitete in der Zeit um 1850 zusammen mit Carl Schultze, dass viele Orgeln aus ihrer Werkstatt als "Gesell-Schultze Orgeln" gelten.  Ihre Werkstatt war im "Holländischen Viertel" Potsdams.  Carl Ludwig hatte die Werkstatt von Gottlieb Heise übernommen und nach dem Tod von "Gesell Vater" wurde die Werkstatt von seinem Sohn Carl Eduard weitergeführt.  Bei dem Tod von Carl Eduard 1894 übernahm sein Schüler Alexander Schuke die Firma, die später zu Weltruhm gelangte und jetzt unsere Orgel restauriert hat.

Der Mitarbeiter Schultze hatte aus Breslau, wo er Orgelbau lernte, von seinem Chef die Originalmensur der dort erfundenen "Portunalflöte" nach Potsdam mitgebracht. Dieses Register mit dem seltsamen Namen und der eigenartig schönen Intonation wurde dann in einige Gesell-Schultze Orgeln eingebaut, einschließlich Grünefeld.

Unser Instrument hat 9 Register in einzigen Manual (darunter 5 in der 8' Lage) und 2 Register im Pedal. Aufgrund der geschickten klanglichen Gestaltung ist es möglich, sowohl Musik des Barocks als auch der Romantik zu spielen, trotz kleiner Größe des Instruments. Die Akustik unserer Kirche gilt als besonders passend für Orgelmusik.

 Quelle: http://www.gruenefeld-im-havelland.de